Etwa jeder dritte Mensch mit Diabetes ist von einer diabetischen Neuropathie betroffen. Diese kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken – vor allem durch quälende neuropathische Schmerzen, aber auch durch Missempfindungen oder Taubheitsgefühl in den unteren Extremitäten. Die klinische Untersuchung ergibt neuropathische Defizite (Zeichen) wie Reduktion oder Verlust der Berührungs-, Druck- oder Vibrationsempfindung, die eindeutige
Therapie des Typ-2-Diabetes in der hausärztlichen Praxis
Die Zahl der Menschen mit Diabetes mellitus steigt stetig. Eine möglichst frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um durch Einsatz moderner Therapieoptionen die Stoffwechsellage zu stabilisieren und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Dabei hat bezüglich der Pharmakotherapie in den letzten Jahren, auch aufgrund moderner Wirkstoffe, zunehmend ein patientenorientierter Ansatz durchgesetzt. Insbesondere die Reduktion kardiovaskulärer und renaler Risiken stehen heute
Ausgewählte Bewegungsstörungen und ihre Behandlungsoptionen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Unter dem Begriff Bewegungsstörungen (engl. „movement disorders“) werden verschiedene Erkrankungen und Syndrome zusammengefasst, die sich durch Störungen der Motorik auszeichnen. Nach Schlaganfällen und epileptischen Anfällen stellen Bewegungsstörungen die dritthäufigste Erkrankungsgruppe in der Neurologie dar. Bewegungsstörungen verursachen häufig einen erheblichen Leidensdruck. Die intramuskuläre Injektion von Botulinumtoxin A hat sich als effektives, sicheres und nebenwirkungsarmes Therapieverfahren bei
Psoriasis und Adipositas: Chancen der Biologikatherapien
Psoriasis betrifft nicht nur die Haut, sondern ist auch mit einem erhöhten Risiko für Begleiterkrankungen, insbesondere für die Adipositas und das metabolische Syndrom, assoziiert. Bei der Therapieauswahl sind sowohl objektive Kriterien wie der Schweregrad der Erkrankung als auch patientenbezogene Faktoren entscheidend. Ein „shared decision making“-Ansatz ermöglicht eine individualisierte Therapie, die frühere Behandlungserfahrungen und Präferenzen der
Leitliniengerechte Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms und biliärer Karzinome
In den letzten Jahrzehnten sind die Inzidenz und Prävalenz von primären malignen Lebertumoren deutlich angestiegen. Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist weltweit der am häufigsten vorkommende maligne Lebertumor. Biliäre Karzinome (engl. „biliary tract cancer”, BTC), bösartige Gallengangstumoren, bilden eine heterogene Gruppe von epithelialen Neoplasien. Im September 2024 wurde eine neue Version der S3-Leitlinie für das hepato-zelluläre
Individualisiertes Management der pulmonal arteriellen Hypertonie (PAH)
Dieser Artikel stellt die gezielte Therapie der pulmonal arteriellen Hypertonie (PAH), einer Unterform der pulmonalen Hypertonie (PH), vor. Die aktuellen Leitlinien der ESC/ERS zur pulmonalen Hypertonie haben die aus zahlreichen neuen Studien gewonnenen Erkenntnisse gesammelt, bewertet und den therapeutischen Algorithmus sowie die Empfehlungen für die Behandlung entsprechend angepasst. In dieser Fortbildung werden die neuen Richtlinien
Die Vitamine B6, B12 und Folsäure – Synergismus im zellulären Stoffwechsel
Die Vitamine B6, B12 und Folsäure sind für Stoffwechselwege der Energiegewinnung und der Regeneration des Organismus notwendig. Bei einem Defizit kommt es zunächst meist zu unspezifischen Symptomen wie Erschöpfung, Müdigkeit oder Vitalitätsverlust, bevor klinische Zeichen auftreten. Ein Mangel kann zudem den anabolen Stoffwechsel von Hormonen und Neurotransmittern direkt stören und somit zu depressiven Verstimmungen führen.
Die Bedeutung der Vitamine B6, B12 und Folat für den Erhalt der kognitiven Leistungsfähigkeit
Die Anzahl der von einer Demenz betroffenen Menschen wird weltweit in den nächsten Jahrzehnten deutlich ansteigen. Solange die Erkrankung nicht wirksam behandelt werden kann, ist die relevante Verlangsamung der Krankheitsentwicklung von der leichten kognitiven Funktionseinschränkung bis zur Demenz von erheblicher Bedeutung. Kognitive Funktionseinschränkungen sind mit erhöhten Homocystein- und niedrigen Folatspiegeln assoziiert. Homocystein entsteht intermediär bei
Highlights vom ASCO und ASCO-GU – Update Prostatakarzinom
Auf der letzten Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) und dem ASCO-Genitourinary (GU) Cancers Symposium wurden wieder interessante Ergebnisse von zahlreichen kleineren Studien zum Prostatakarzinom präsentiert. Bei Patienten mit einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) mit Mutationen der homologen Rekombinationsreparatur (HRR) wurden weitere Daten vorgestellt, die den Vorteil einer First-Line-Kombination aus Androgenrezeptor-Signalweg-(ARPI-)Inhibitor und Poly-(ADP-ribose-)Polymerasen-(PARP-)Inhibitor
Funktionelle Dyspepsie (Reizmagen): Das Mikrobiom als neuer Therapieansatz?
Diese Fortbildung beleuchtet einen von drei Vorträgen führender Experten im Bereich des Darmmikrobioms, die im Rahmen der 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) 2022 in Hamburg präsentiert wurden. In seinem Vortrag stellt Prof. Vanuytsel MD PhD, Gastroenterologe an einer der größten und renommiertesten Universitätskliniken Europas (Leuven), u. a. die aktuellen